Malvasía de Banyalbufar: Mallorcas Wein ist wieder da

admin, 27. April 2021

Malvasía de Banyalbufar war über Jahrhunderte der bekannteste Wein, der auf Mallorca hergestellt wurde. Er begeisterte insbesondere den Adel. Beispielsweise baute Erzherzog Ludwig Salvator die Sorte selbst an. Er geriet regelrecht in Verzückung beim Gedanken an den edlen Tropfen und schwärmte von dem Wein in seinem Buch „Die Balearen“. Dann allerdings spielte das Schicksal einen traurigen Streich. Die Reblaus wurde aus Nordamerika nach Europa eingeschleppt. Sie machte auch von Mallorca nicht halt und zerstörte hier die Anbaugebiete des Malvasías de Banyalbufar (und die einiger andere Sorten). Die Tage des Weins schienen beendet zu sein.

Das Klonen bringt den Wein zurück

Erste Hoffnung, dass der Malvasía de Banyalbufar doch noch einmal zurückkommen könnte, gab es in den 1980er Jahren. Die Pflanze wurde wiederentdeckt. Zu dieser Zeit nahmen Weinbauern und Wissenschaftler einige Untersuchungen auf ehemaligen Anbaugebieten Mallorcas vor. Sie entdeckten hier verwahrloste Weinstöcke, die die Zeit und den Einfall des Schädlings überdauert hatten.

Spurlos war die Zeit an ihnen allerdings nicht vorbeigegangen. Die Pflanzen waren mit Krankheitserregern übersäht. Sie eigneten sich deshalb nicht für den großflächigen Anbau. Der Traum der Rückkehr des Mallorca-Weins musste weiter warten. Nach der Jahrtausendwende konnte die Wissenschaft jedoch helfen. Das In-Vitro-Verfahren wurde eingesetzt, um neue Reben zu erzeugen, die sich zur Vermehrung eigneten. Vereinfacht gesagt wurde der Malvasía de Banyalbufar schlicht geklont – frei von Krankheitserregern natürlich.

In Banyalbufar, dem ursprünglichen Anbaugebiet des Weins, weshalb es im Namen enthalten ist, gedeiht dieser deshalb inzwischen wieder. Der Massenanbau ist hier freilich nicht möglich. Dies lassen die Gegebenheiten vor Ort nicht zu. Der edle Tropfen wird deshalb nur vor Ort angeboten. Wer den Wein kosten möchte, muss sich deshalb auf den Weg an die Nordwestküste Mallorcas machen.